Seit diesem Jahr haben wir Jusos Oberbayern drei Arbeitskreise. Die Arbeitskreise tagen in regelmäßigen Abständen an den Arbeitskreistagen, wo sie nacheinander tagen. Beim letzten Treffen beschäftigte sich der AK-Vielfalt mit der Situation von Geflüchteten in Oberbayern, der AK-Kommunales mit Konzepten von Jugendkreistagen und der AK-Verkehr mit Azubi-Tickets. Anbei findet ihr ausführliche Berichte aus den unterschiedlichen Arbeitskreisen:

AK-Vielfalt: Geflüchtet in Oberbayern

Der AK Vielfalt hat sich gegründet mit einer Veranstaltung zu Flüchtlingspolitik in Kooperation mit heimaten e.V. Nach einer kurzen Vorstellung von heimaten e.V., einem Verein, der sich nicht nur in der Unterstützung von Flüchtlingen engagiert, sondern ihnen selbst eine Möglichkeit gibt, eigene Veranstaltungen zu organisieren, gingen wir über zu einer Kennenlern-Runde mit Syrischen Flüchtlingen, die sich im Deutsch-Syrischen Haus finden. Die meisten Flüchtlinge sind Studenten, acht junge Männer die überwiegend keinen geklärten Status haben, obwohl sie seit mehreren Monaten in Deutschland sind. Im Deutsch-Syrischen Haus haben sie AnsprechpartnerInnen und UnterstützerInnen, durch Heimaten e.V. und viele andere Organisationen. Häufig werden Flüchtlinge aber in kleinen Gemeinden rund um München und in Oberbayern untergebracht, in denen es keine Helferkreise gibt. Damit fehlt es ihnen nicht nur an konkreter Unterstützung vor Ort, wie Menschen, die für sie übersetzen oder ähnliches, sondern auch an politischer Legitimation.

Zusammen mit heimaten e.V. entwickelten wir eine Landkarte, die Überschneidungen zeigt von Flüchtlingen ohne Anbindung und aktiven Juso-Gruppen. Ziel ist, durch gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen mit Flüchtlingen vor Ort die Akzeptanz zu erhöhen. Wichtig ist, mittelfristig Strukturen zu schaffen, in denen sowohl Flüchtlinge lokal Unterstützung finden, als auch ein Netzwerk in dem man Aktionen veranstalten kann. Dazu werden wir Treffen abhalten zwischen Jusos und Flüchtlingen und weitere Kooperationspartner suchen zum Beispiel in Gewerkschaften und Kirchen.

Jeder, der sich beteiligen möchte, kann sich gerne an uns wenden! 

Lisa Lipp
(Stellvertretende Vorsitzende Jusos Oberbayern)

 

AK-Kommunales: Jugendkreistag – Modelle für echte Jugendbeteiligung auf Landkreisebene

Schon in der vorigen Sitzung des Arbeitskreises Kommunales war Jugendbeteiligung ein großes Thema – am 5. Juli ging es nun vor allem um die Frage, wie sich Jugendbeteiligung auf der kommunalen Ebene des Landkreises institutionalisieren lässt.

Das Thema „Jugendkreistag“ ist in vielen Landkreisen gerade aktuell – einige machen sich gerade auf den Weg, andere erarbeiten bereits Konzepte und einige wenige Kommunen haben schon seit Jahren einen Jugendkreistag, darunter auch der Landkreis Freising. Mit Andreas Mehltretter hatten wir im AK einen echten Experten – als Freisinger und ehemaliger Jugendkreisrat kennt er die Arbeit des dortigen Jugendkreistags aus erster Hand und konnten seine Erfahrungswerte an die anderen weitergeben. Er zeigte auf, an welchen Stellen die Theorie krankt und auf welche Stellschrauben man achten muss um auch in der Praxis ein funktionierendes und für die Jugendlichen attraktives Angebot zu schaffen.

Dass es für den Jugendkreistag keine schnellen und einfach Konzeptlösungen gibt, zeigte sich auch in der Diskussion schnell. Je nach Landkreis und bereits vorhanden Strukturen passen einige Modelle besser als andere. Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich vor allem in der Art der Wahl der Jugendkreisräte: Sie können wie in Freising über die Schulen entsendet werden oder wie in anderen Konzepten (beispielsweise vom KJR) in den Gemeinden gewählt werden. Beide Modi bringen Vor- und Nachteile mit sich, vor allem in den Fragen: Können alle Jugendliche im Landkreis erreicht werden? Wie lassen sich Repräsentativität und Beschlussfähigkeit sicherstellen?

Einig waren sich alle darin, dass Jugendbeteiligung am besten im Rahmen eines Jugendparlaments mit Antragsrecht und einer gewissen Budgethoheit realisiert wird. Ein Jugendbeirat, analog zu den vielerorts schon existierenden Seniorenbeiräten, kann nur die Minimallösung sein. Jugendbeteiligung lebt davon, dass sie garantiert, dass die Stimme der Jugend ernst genommen wird.

Anja Güll
(Stellvertretende Vorsitzende Jusos Oberbayern)

AK-Verkehr: Ausbildungsticket nicht nur für München!

Am AK-Tag der Jusos Oberbayern beschäftigte sich der AK Verkehr mit dem Azubiticket. Dazu eingeladen war Lena Sterzer, die Vorsitzende der Jusos München, um uns das Konzept des Münchner Bündnisses „Ausbildungsticket München“ vorzustellen. Das neue Ausbildungsticket soll im Vergleich zum jetzigen Ausbildungstarif I und II des MVV günstiger, abonnierbar, und in der Nutzung uneingeschränkter werden. So soll das Ticket maximal 1€ am Tag kosten und rund um die Uhr in ganz München gelten. Momentan beschränken sich die Reichweite des Tickets nur auf die Ringe, die zwischen dem Wohnort und der Bildungs- bzw Ausbildungsstätte liegen.

Um ein Ausbildungsticket für den ganzen MVV-Bereich zu fordern ist geplant in die betroffenen Landkreise rund um München zu gehen und mit den Jusos vor Ort andere Jugendorganisationen von der Idee zu begeistern und in Aktionen mit einzubinden. 


Katarina Koper
(Stellvertretende Vorsitzende Jusos Oberbayern)

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