Arbeit und Ausbildung
Seit unseren Anfängen sind wir Jusos Teil der Arbeiter*innenbewegung und kämpfen gemeinsam mit unseren Verbündeten für eine bessere, gerechtere Arbeitswelt und die Überwindung des Widerspruchs, der zwischen Arbeit und Kapital herrscht. Dabei sind unsere wichtigsten Bündnispartner*innen in diesem Bereich die Gewerkschaften.
Die stetige Veränderung der Arbeitswelt stellt uns vor große Herausforderungen, bietet aber auch Möglichkeiten. Es liegt an uns, die Chancen zu nutzen, die uns die offenen Diskussionen um Ausbildung, Arbeitszeit, Flexibilisierung der Arbeit und des Arbeitsortes bieten und darauf hinzuwirken, Arbeit und berufliche Bildung gerecht zu gestalten. Mit der Mindestausbildungsvergütung, für welche wir viele Jahre gemeinsam mit der Gewerkschaftsjugend gekämpft haben, erreichten wir einen Meilenstein. Das Ziel muss aber sein, berufliche Bildung, egal ob im Betrieb, in der Fachschule oder im dualen Studium, zu dem zu machen, was sie sein soll – eine Zeit des Lernens. Menschen in Ausbildung müssen die Möglichkeit bekommen, sorglos in eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gehen und sich zu Fachkräften ausbilden zu lassen. Wir brauchen deshalb neben einer Mindestausbildungsvergütung auch kostenfreie Lehrmittel, moderne Ausstattung der Berufs- und Fachschulen, gut qualifizierte Ausbilder*innen und letztendlich auch eine Übernahmegarantie im Ausbildungsbetrieb.
Die Anzahl der Betriebe, die nicht ausbilden, steigt. Diese Betriebe profitieren aber von den in anderen Betrieben ausgebildeten Fachkräften, weswegen auch diese sich an den Kosten beteiligen müssen. Aus diesem Grund sind wir für eine Ausbildungsumlage. Das bedeutet, dass nicht ausbildende Betriebe in einen Topf einzahlen, mit dem ausbildende Betriebe unterstützt werden.
Die Demokratisierung aller Lebensbereiche schließt die Arbeitswelt nicht aus. Neue Beschäftigungsformen oder dezentrales Arbeiten stellen uns vor die Aufgabe, betriebliche Mitbestimmung weiter- und umzudenken. Ebenso ist eine Ausweitung der Mitbestimmung auf wirtschaftliche Entscheidungen des Unternehmens und die Stärkung von internationalen Interessenvertretungen, zum Beispiel den europäischen Betriebsräten, für uns unerlässlich. Am Ende muss dieser Prozess dazu führen die Organisation des Unternehmens in die Hände der Beschäftigten zu geben.