Unter dem Motto „Mitmenschlichkeit statt Hetze“ gingen in der Grenzstadt Freilassing im Berchtesgadener Land über 600 Menschen gegen die „Alternative für Deutschland“ auf die Straße und haben ein Zeichen für Toleranz und das Grundrecht auf Asyl gesetzt.
Ein Genosse aus dem Berchtesgadener Land wurde über Facebook auf die AfD-Kundgebung aufmerksam und informierte die umliegenden Jusos. Schnell war der Entschluss gefasst, dass diese rassistischen Hetze gegen Menschen in ihrer größten Not nicht unwidersprochen bleiben darf.
Nachdem mit der örtlichen Kreis-SPD und einigen weiteren Organisationen Kontakt aufgenommen und ein erstes Treffen stattgefunden hatte, stand bereits der Aufruf und die ersten Unterstützungsorganisationen fest. Innerhalb weniger Tage schlossen sich diesem Aufruf viele weitere Parteien, Gewerkschaften Sozialverbände und Gruppen aus der Region an.
Foto: Endstation Rechts BayernAm Samstag den 17.10. war es dann soweit und über 600 TeilnehmerInnen waren gekommen um mit vielen bunten, selbstgebastelten Schildern sowie Fahnen für Mitmenschlichkeit einzustehen und der AfD klar zu machen, dass sie in Freilassing nicht willkommen ist.
Bei schönem Wetter und einer freundlichen Stimmung konnten die TeilnehmerInnen den vielen guten RednerInnen aus Reihen der Kirchen, der freiwilligen HelferInnen, der Gewerkschaften und von Salzburger Seite lauschen. Die Band „Flous Tonradoo and the mighty beat foundation“ und ein Einzelgittarist sorgten zwischen den Reden für eine freundliche und offene Atmosphäre.
Was sich nur hundert Meter weiter bei den aus ganz Deutschland angereisten TeilnehmerInnen der AfD abspielte war zu erwarten, aber trotzdem erschreckend. Eine agressive Stimmung, die von Pegida bekannten Rufe wie „Lügenpresse“, „Abschieben“ und ähnliche Dinge waren warnehmbar. Dass viele bayernweit bekannte Rechtsextreme ungehindert an der Kundgebung teilnehmen konnten und zum Teil selbst AfD Schilder trugen, zeigt ganz eindeutig wohin sich die AfD spätestens nach dem Austritt von Bernd Lucke, wohl aber schon zuvor hinbewegt hat.
Es zeigt umso mehr wie wichtig der Einsatz gegen die rechtsradikalen Parolen der sog. „Alternative für Deutschland“ ist. Dass sich viele oberbayerische Jusos und unsere FreundInnen von den Jusos Salzburg in Freilassing beteiligt haben, ist ein gutes Zeichen. Jetzt gilt es nicht nachzulassen. Mehrmals wöchentlich gibt es irgendwo in unserer Nähe Veranstaltungen oder Kundgebungen, deren einziges Ziel es ist Ängste gegen die bei uns ankommenden Geflüchteten zu schüren. Diesem Angriff auf Mitmenschlichkeit müssen wir uns gemeinsam mit anderen Organisationen entgegenstellen.
Seppi Parzinger
Vorsitzender Jusos Oberbayern