Oberbayerischer SPD-Nachwuchs wählt Josef Parzinger zum neuen Vorsitzenden und übt massive Kritik an Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel.

Am vergangenen Sonntag kamen Jungsozialistinnen und Jungsozialisten aus ganz Oberbayern zu ihrer Bezrikskonferenz in Poing im Landkreis Ebersberg zusammen, bei der sie sich inhaltlich wie personell neu aufstellten. So wurde Josef Parzinger aus Bergen (Lkr. Traunstein) mit 97,9% aller abgegebenen Stimmen zum neuen Vorsitzenden gewählt. Nach zweieinhalb Jahren an der Spitze des Jugendverbands war Julia Rothmayer nicht mehr angetreten. Dem neuen Vorsitzenden zur Seite stehen neun Stellvertreterinnen und Stellvertreter aus ganz Oberbayern. Dies sind namentlich Lisa Lipp, Milos Vujovic, Michael König, Anja Güll, Lucas Fritzsche, Katarina Koper, Andreas Mehltretter, Nihan Yamak und Karl Heinz Löser.

Neben den Themen Verkehr und kommunale Vernetzung bildeten vor allem Arbeit und Vorratsdatenspeicherung die Schwerpunkte der Beratungen der Junggenossinnen und Junggenossen.
„Wenn der Staat ohne konkreten Verdacht alle Telekommunikations- und Verbindungsdaten speichern lässt, ist das eine massive Einschränkung der Freiheit aller Bürgerinnen und Bürger. Wir Jusos haben uns immer wieder gegen die Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen, und werden dies auch in Zukunft tun. Von unserem Parteivorsitzenden erwarten wir, dass er unsere Grundwerte nicht ständig mit Füßen tritt. Der Frust über den Wirtschaftsminister hat mittlerweile bei vielen Jusos ein sehr hohes Maß erreicht.“ – fasste der neue Vorsitzende Josef Parzinger die Debatte zusammen.
Viel Raum nahm das Thema Arbeit und Ausbildung junger Menschen bei der Konferenz in Poing ein.

„Jede Auszubildende und jeder Auszubildender und jede junge Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer hat ein Anrecht auf faire Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen, auf eine gerechte Bezahlung oder Ausbildungsvergütung und auf eine langfristige Perspektive in der Arbeitswelt. Die Gesellschaft von morgen benötigt Bildung und Arbeit, die Sicherheit, Gerechtigkeit und Perspektive bietet. Dies geschieht nicht durch warme Worte, sondern durch konkrete Maßnahmen. Darum setzen wir uns für die Abschaffung der Ausnahmen beim Mindestlohngesetz, der Einführung einer Mindestausbildungsvergütung, aber auch für die Enführung eines gesetzlichen Bildungsfreistellungsgesetzes in Bayern ein.“ – erklärte Milos Vujovic, stlv. Vorsitzender der Jusos Oberbayern.
„Es stellt sich die Frage, wie wir in Zukunft arbeiten wollen. Um jungen Beschäftigten eine sichere Zukunft bieten zu können, müssen wir zurück zu unbefristeten Arbeitsverträgen und brauchen eine Übernahmegarantie für Auszubildende. Auch Unternehmen die nicht ausbilden wollen, sollen in der Zukunft an den Kosten für die Ausbildung junger Menschen beteiligt werden. Das ist kein Luxus sondern eine Frage der Solidarität.“ – ergänzte Parzinger.

Mit ihrem Leitantrag erhoben die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der oberbayerischen SPD den Anspruch die Zukunft der Arbeit fair und sicher gestalten zu wollen.

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