Die Jusos aus Oberbayern trafen sich zu ihrer jährlichen Bezirkskonferenz mit Neuwahlen im Brauerei-Ausschank-Schnitzelbaumer in Traunstein. Dabei wurde der Bergener (Lk. Traunstein) Josef Parzinger mit überwältigender Mehrheit als Vorsitzender bestätigt. Bei seiner dritten Kandidatur als Vorsitzender der SPD-Jugendorganisation in Oberbayern wählten 47 von 49 Delegierten den angehenden Sozialarbeiter erneut zu ihrem Vorsitzenden. Ihm zur Seite stehen zehn stellvertretende Vorsitzende aus allen Regionen Oberbayerns. Dies sind: Alisa Prock (Lk. Rosenheim), Kilian Maier (Lk. Altötting), Lena Wanger (Lk. Ebersberg), Jakob Falkenhahn (Lk. Miesbach), Josephine Harris (Lk. Eichstätt), Julia Worch (Lk. Fürstenfeldbruck), Andreas Mehltretter (Lk. Freising) sowie Carmen Wegge, Frederik Knape und Till Heckelbacher (alle München).

Zuvor setzte sich Parzinger in seiner Bewerbungsrede in einer flammenden Rede für soziale Gerechtigkeit ein. So sei es dringend notwendig, dass das auseinanderdriften zwischen Arm und Reich schnell beendet werde. Dafür sei unter anderem dringend eine Millionärssteuer notwendig. Das daraus gewonnene Geld solle nach Parzingers Meinung in Wohnraum, Mobilität und Bildung fließen.

Ein wichtiger Punkt für junge Menschen sei es dafür zu sorgen, dass es in ganz Oberbayern auch bezahlbaren Wohnraum und ein vom Freistaat gefördertes, landesweites ÖPNV-Ticket für Auszubildende gebe. Ebenso forderte er, dass die Gebühren für die Meisterausbildung endlich abgeschafft werden müssen.

Ein weiters Anliegen der Jusos in Oberbayern sei es, dass eine vernünftige Integration endlich angestrebt werde. Parzinger stellte hierzu auch fest, dass die Jusos in Oberbayern hinter der Tutzinger Resolution stehen würden. Hierin fordern mehrere hundert oberbayerische ehrenamtliche Helferkreise, dass Arbeitsverbote für Asylsuchende beendet und Abschiebungen in das Kriegsland Afghanistan endlich beendet werden.

Thematisch stand die Konferenz unter dem Motto: „Keine Ungleichheit zwischen Stadt und Land“. Hierzu referierte der ehemalige Landesvorsitzender der Katholischen Landjugendbewegung, Andreas Deutinger, der ebenfalls aus der Region kommt. Der junge Tachertinger legte in seinem Referat eine besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklung von ländlichen Räumen. Hierzu sei es notwendig, dass gerade diese attraktiver für junge Menschen gemacht werden um lanfristig junge Menschen in diesen halten zu können. Dafür sei es unerlässlich junge Leute in die politischen Entscheidungsprozesse einzubeziehen.

Zuvor wurden die Jungsozialisten auch von der heimischen SPD-Prominenz herzlich empfangen.

Der Traunsteiner Oberbürgermeister begrüßte die rund 70 jungen Menschen aus allen Regionen Oberbayerns und betonte, dass das politische Engagement von jungen Leuten besonders wichtig sei. Dass die SPD-Jugendorganisation die große Kreisstadt Traunstein für ihre Konferenz ausgewählt habe, sei ein Beweis dafür, dass die ländlichen Regionen abseits der Großstädte eine wichtige Rolle für die oberbayerischen Jungsozialisten spielen, so der OB weiter.

Die heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler, die auch stellvertretende Vorsitzende der SPD in Oberbayern ist, zeigte sich besonders erfreut darüber, dass es seit Jahresbeginn über 300 neue Jusos in Oberbayern gibt und dankte den Jusos besonders für ihr klares Einstehen für Demokratie und gegen rechtsradikale Umtriebe.

Auch der bayerische Juso-Landesvorsitzende Dr. Tobias Afsali war nach Traunstein gekommen. Er ging in seinem Grußwort auf die Situation der bayerischen SPD ein. Diese lasse aktuell alle 60.000 SPD-Mitglieder über den Landesvorsitz abstimmen. Dass die älteste bayerische Partei ihre Mitglieder über die neue Führung abstimmen lasse, begrüßte er ausdrücklich. Dies sei ein klares Zeichen dafür, dass man als Mitglied der SPD über die Zukunft der Partei auch selbst mitbestimmen dürfe. Ebenfalls betonte er, dass es wichtig sei, dass die SPD wieder enger mit Gewerkschaften und Sozialverbänden zusammenarbeite.

Der Vorsitzende der Jusos Salzburg, Tobias Aigner betonte in seinem Grußwort die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen den politischen Akteuren im Bundesland Salzburg und in Bayern. Gerade die Zusammenarbeit zwischen den Salzburger Sozialdemokraten und den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land sei durch die direkte Nähe unerlässlich. Ebenfalls hielt er ein Plädoyer dafür, sich gemeinsam in den nächsten Jahren über die Landesgrenzen hinweg mehr um den ländlichen Raum zu kümmern.

Dies zeigte auch sofort seine Wirkung. Um die gemeinsame Entwicklung in der Grenzregion zu Österreich zu diskutieren, wurde zum Abschluss der Konferenz gleich ein gemeinsames Treffen der Vorstände der Salzburger und der oberbayerischen Jusos vereinbart.

PM Jusos Oberbayern vom 15.03.2017

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