Die diesjährige Alpeninternationale fand, nachdem sie 2014 von den Jusos Bayern ausgerichtet wurde, in Österreich statt. Die Jusos Bayern, die Sozialistische Jugend Deutschland – Die Falken, die Sozialistische Jugend Österreich (SJ) und die JUSOs Schweiz nahmen an unserem traditionellen internationalen Treffen in den Alpen teil, insgesamt waren um die 200 Genossinnen und Genossen auf dem „Europacamp“ am Attersee.

Das Programm wurde mit dem jährlichen Antifa-Seminar der SJ verknüpft, sodass das Programm ganz im Zeichen des erstarkenden Rechtspopulismus in Europa stand. In zahlreichen Workshops wurden Themen bearbeitet wie: Braune Schwestern, ein Workshop über die Rolle der Frauen im Nationalsozialismus und der heutigen rechten Szene. Burschenschaften, die vor allem auch in Österreich eine Rolle spielen, da sie dort zur Zeit der FPÖ-Regierung in höhere Staatsämter befördert wurden. Verfolgung von Homosexuellen im Nationalsozialismus, und eine Darstellung, warum die meisten Opfer bis heute keine Anerkennung von den Nachkriegsregierungen erhielten. Die Workshops stellten ein vielfältiges Angebot dar, welche uns für unsere antifaschistische Arbeit vor Ort in Bayern viele neue Impulse und Ideen bringen konnte.

Auch das Abendprogramm der SJ kam nicht zu kurz. Nein, es wurde nicht nur gefeiert, es gab auch kabarettistische Auftritte, einen Liederabend und ein höchst interessantes Gespräch mit Karl Pfeiffer, einem vielgereisten Journalisten, der von seinen zahlreichen Erfahrungen in allerlei Winkel der Welt berichtet hat und uns die Möglichkeit bot, Fragen zu stellen. Und ja, freilich wurde dann auch viel gefeiert – das gehört bei einem internationalen Treffen so vieler Genoss*innen einfach dazu!

Der Höhepunkt der antifaschistischen Alpeninternationale war die Exkursion zur Befreiungsfeier des ehemaligen Konzentrationslagers in Mauthausen am Sonntag, den 14. Mai. Mit zahlreichen roten Fahnen haben wir gemeinsam mit vielen anderen Organisationen und Verbänden die Befreiungsfeier begleitet, was auch für viele eine gänzlich neue Erfahrung war. Hier konnte man den Unterschied zwischen dem Gedenken an die Opfer der Shoah in Deutschland und der lauten und bunten Befreiungsfeier zum Sieg über den Faschismus hier erkennen. Am Ende der Veranstaltung sind die anwesenden Jugendverbände aus unzähligen Ländern der Welt aus dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers hinausgeschritten, unter lautem Gesang des Moorsoldatenlieds, was zu einem besonders bewegenden Moment der Alpeninternationalen wurde.

Zum Abschluss soll noch ein herzliches „Dankeschön“ an die Sozialistische Jugend Österreichs und an alle Genoss*innen, die dabei waren, ausgerichtet werden. Die Organisation war sehr aufwendig, doch trotz teilweise etwas chaotischen Phasen hat alles hervorragend geklappt. Wir können und also schon jetzt auf die nächste Alpeninternationale freuen – womöglich dann in der Schweiz.

Vitus Mayr
Vorsitzender der Jusos Miesbach

 

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